Anna Leonie

Das letzte Treidelschiff der Saar

Als Zeitzeugnis der Flussschiffahrt auf der Saar symbolisiert die „Anna Leonie“ eine Epoche, in der das Transportwesen zu Wasser zu allen Industriestandorten, die mit dem System Saarkohle zusammenhingen, von überlebensnotwendiger Bedeutung war.

Die seit 1863 bis Saarbrücken und wenige Jahre später bis Ensdorf kanalisierte Saar beheimatete als Wasserstraße bis etwa 1970 unzählige Lastkähne, sogenannte „Penischen“ die erst aus Holz später aus Stahl gefertigt waren.
Zunächst unmotorisiert wurden die Schiffe mittels einer Leine von Pferden, etwa ab 1939 auch von Traktoren, auf dem „Leinpfad“ flussauf und -abgezogen, in der Schiffersprache „getreidelt“.

Neben Kohle und Eisen transportierten die Schiffe aber auch Kalk, Zucker, Kreide, Kies und Getreide. Stets unterwegs auf dem Fluss und auf dem -Leinpfad“ bzw. „Treidelweg“ entwickelte sich die – heute fast versunkene – Lebenswelt der Treidelschiffer auf der Saar. Eine Kultur der Menschen, denen das Schiff und der Fluss, Lebensunterhalt und Heimat zugleich waren.

Das Museums- und Ausstellungsschiff liegt im Yachthafen Merzig und kann nach vorheriger Anmeldung beim Fischereiverband Saar besichtigt oder für Veranstaltungen gemietet werden.

Schiffsbrief und Eichschein

Gedecktes Kanalschiff aus Eisen mit einem Mast und hinten einer Kajüte
Gebaut 1925/26 auf der Schiffswerft Gebrüder Schäfer in Völklingen/Luisenthal

Eintragung in das Binnenschiffsregister 20. Mai 1926

Erster Eichschein 11. November 1937
Heimatort Saarbrücken, Eichzeichen SN 815 SA

TECHNISCHE DATEN

Länge des Schiffsrumpfes: 38,76 Meter
Breite des Schiffsrumpfes: 5, 03 Meter
Mittlere Leertauchung: 0, 30 Meter
Tragfähigkeit 314.887 Tonnen

Ladefähigkeit ca. 276 Tonnen bei 1,80 Meter Tiefgang
(Zulässigkeit auf Kanälen in Frankreich)

Bemannung: 2 Personen

Das Museums- und Ausstellungsschiff liegt im Yachthafen Merzig und kann nach vorheriger Anmeldung beim Fischereiverband Saar besichtigt oder für Veranstaltungen gemietet werden.